Mecklenburger Seen Runde 2015

Am Freitagmittag startete die Gruppe von 6 Sportlern des Radsport Himmelpforten die Anreise mit dem Pkw über die A1 nach Hamburg und auf der A20, entlang der Ostseeküste, nach Neubrandenburg. Gegen späten Nachmittag war das Ziel erreicht und das Hotel am Ring wurde bezogen. Zu Fuß ging es in den nahegelegenen Kulturpark zur Abholung der Startunterlagen und Auffüllung der Kohlenhydratspeicher. Der Gelände war schon gut mit Sportlern gefüllt und viele der angemeldeten 2.000 Radsportenthusiasten waren bereits vor Ort.

Die Veranstaltung „Mecklenburger Seen Runde“ wurde erst zum zweiten Mal ausgetragen. Der Rundkurs über 300 Kilometer führt entlang der herrlichen Szenerie der Mecklenburgischen Seenplatte. Eine Zwischenübernachtung gibt es nicht, es gilt die Strecke am Stück abzufahren. Für weniger Radsportverrückte eine schwierige Vorstellung.

Unsere Startzeit war Sonnabend um 5:00 Uhr, also ohne zwingend notwendige Beleuchtung in der Morgendämmerung. Die Ersten wurden bereits am Vorabend um 18:00 Uhr gestartet und sind durch die Nacht gefahren. Unser Wecker klingelte sehr früh, um 4:00 Uhr gab es bereits einen kleinen Frühstücksimbiss im Hotel und nach Abschluss der letzten Vorbereitungen ging es pünktlich zum Start. Im Startbereich des schönen Kulturpark rollten wir direkt in die Startzone und wurden um 5:00 Uhr auf die Strecke geschickt.

MSR_2015_Start

Kurz nach dem Start fing dann auch der Regen an und begleitete uns auf den ersten 60 Kilometern. Schnell war die Kleidung patsch nass und die Temperaturen von teilweise nur 4° sorgten für Auskühlung. An den sieben Verpflegungsstationen auf der Strecke – wie bei der bekannten Vätternrundan in Schweden „Depots“ genannt – gab es vorwiegend energiehaltige Speisen aus der Region, eine riesige Auswahl an alkoholfreien Getränken und teilweise warme Mahlzeiten. Die vielen freiwilligen Helfer/innen waren gut gelaunt und kümmerten sich sehr fürsorglich um die Teilnehmer. Die Fehler der Premiereveranstaltung des letzten Jahres wurden nicht wiederholt, es gab ausreichend Verpflegung für alle Teilnehmer. Die Streckenlänge von 300 Kilometer wurde eingehalten und die Kopfsteinpflasterpassagen auf einen vertretbaren Anteil gekürzt.

Für das Wetter konnte der Veranstalter nichts. Die Kälte und der immer wieder einsetzende Regen wurden nur noch vom Hagel und Gewitter getoppt. Im Laufe des Tages trocknete die nasse Kleidung vom Fahrtwind und die wenigen Sonnenstrahlen sorgten für etwas Wärme, meistens fing es dann nach kurzer Zeit wieder an zu regnen.

Unsere Gruppe aus 8 Pedalisti – 6 Sportler/innen aus Himmelpforten, 1 Gastfahrerin vom RSF Edewecht und 1 Gastfahrer aus der Region – bliebt auf der gesamten Strecke zusammen. Nur an den Steigungen des immer welligen Streckenprofiles wurde die Gruppe auseinander gerissen und die Schnelleren warteten.

Die gesamte Strecke war sehr gut ausgeschildert, an gefährlichen und unübersichtlichen Stellen wurde zusätzlich von Polizei, Feuerwehr und THW gesichert. Teilweise waren auch Zuschauer am Straßenrand und feuerten uns an, besonders nennenswert ist hier Chemnitz. Direkt hinter einer Kurve fing die Musikkapelle des Ortes an zu spielen und auf einer Strecke von zwei Kilometern waren viele Einwohner euphorisch am Jubeln.

Jetzt war die Strecke fast geschafft und nach 14 Stunden und 58 Minuten waren wir mit einer reinen Fahrzeit von 11:48 Stunden im Ziel. Der Beifall der – trotz der vorgerückten Zeit – vielen Zuschauer war überwältigend. Der Moderator nannte unsere Namen und gemeinsam rollten wir über die Ziellinie. Gemeinsam hatten wir die 300 Kilometer mit 2.000 Höhenmetern, das widrige Wetter und unseren inneren Schweinehund besiegt. Wir alle waren uns einig, es war eine Gruppenleistung. Jeder Einzelne hätte die Strecke bei diesen Wetterbedingungen nicht bewältig und vermutlich abgebrochen.

MSR_2015_Zielfoto

Auf das kostenlose alkoholfreie Bier im Kulturpark hatten wir verzichtet und sind sofort zu unserem Quartier gefahren. Dort wartete schon die heiße Dusche auf uns. Nach dem Aufwärmen gab es dann das verdiente Bierchen im Hotel-Restaurant. Sichtlich geschafft ging es nach dem Essen zur vollverdienten Nachtruhe.

Die Rückreise wurde nach dem Frühstück am nächsten Tag angetreten. Schon auf der Rückfahrt sprachen die Ersten wieder vom einmalig schlechtem Wetter und das es wohl im kommenden Jahr nicht noch mal so sein kann. Schließlich ist auch für 2016 wieder der Start der Radsportler aus Himmelpforten fest eingeplant und das Hotel bereits reserviert.

Unsere ZeitenErgebnisse

Video

MRS 2015 from Radsport Himmelpforten on Vimeo.

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